Einblicke in den Artenschutz: Lebensräume für die Zauneidechse (Lacerta agilis)
Die Zauneidechse (Lacerta agilis) lebt bevorzugt in halboffenen, trockenen und mosaikartig aufgebauten Lebensräumen.
Das trifft auf viele vom Menschen geprägte Räume zu. Beispiele hierfür sind Böschungen, Bahntrassen, extensiv genutzte Wiesen und Brachflächen.
Deshalb muss die durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) streng geschützte Zauneidechse häufig bei Bauvorhaben berücksichtigt werden.
Um die lokalen Populationen auf den Flächen von Bauvorhaben bei einem Eingriff zu schützen, ist es in einigen Fällen nötig, sie vor Baubeginn in eigens für sie hergestellte Ersatzhabitate umzusiedeln.
Planung der Ersatzhabitate – „Je unordentlicher, desto besser“
Für die Ersatzhabitate gilt hierbei vor allem eine Regel: Je unordentlicher, desto besser.
Zusätzlich sollte bei der Planung darauf geachtet werden, dass sie der Qualität ihres alten Lebensraums entsprechen oder sogar besser geeignet sind.
Um das benötigte Mosaik aus Strukturen zum Verstecken, Sonnen, Jagen, Fortpflanzen und Überwintern zu schaffen, werden zunächst sonnige Flächen benötigt, in denen bestenfalls schon artenreiche Vegetationsflächen aus Gräsern, Kräutern und Stauden sowie Offenbodenbereiche vorhanden sind.
Falls dies nicht der Fall ist, sind sie anzulegen. Für ein geeignetes Zauneidechsenhabitat fehlen nun noch weitere Strukturen. Diese werden aus Totholz, Steinen und sandigem Rohboden in verschiedenen Konstellationen hergestellt.


Pflege und Umsiedlung der Tiere
Ersatzhabitate benötigen nach Fertigstellung oftmals eine Folgepflege, damit die Diversität der verschiedenen Strukturen erhalten bleibt.
Nach Fertigstellung der Ersatzhabitate kann mit dem Fang der Zauneidechsen begonnen werden.
Der Fang erfolgt unter größter Sorgfalt mit der bloßen Hand, mit Hilfe von Schlingen, einem Schwamm oder einem Kescher.
Der Fang ist nach BNatSchG verboten und darf nur mit Genehmigung der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde erfolgen.
In einem geeigneten Transportbehältnis werden die Tiere dann in ihr neues Habitat gebracht und freigelassen.
Nachhaltiger Schutz durch Expertise
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