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Verbindung von Wissenschaft und Praxis: Die Rekonstruktion von Bodenkampfhandlungen als Forschungsprojekt

Ron Wilke studiert Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück und arbeitet seit August 2023 als Werkstudent in der Fachgruppe 2.3 „Historisch-genetische Rekonstruktion (HgR) und Archiv“ bei Mull und Partner in Hannover.

Im Rahmen seiner Anstellung verfasst er eine Masterarbeit über den Nutzen von Archivalien bei der historischen Rekonstruktion von Bodenkämpfen. Dabei untersucht er Kampfhandlungen in der Nordeifel, die auch als „Schlacht im Hürtgenwald“ bekannt sind. Ihn interessiert besonders die Frage, inwieweit sich Archivalien – oft Originalunterlagen der US-Armee – eignen, um Bodenkampfsituationen zu rekonstruieren. Das Ziel ist es, potenzielle Kampfmittelbelastungen, die bis heute eine Gefahr darstellen können, möglichst genau zu lokalisieren. Ron interessiert aber auch die Frage, wo die Grenzen im Informationsgehalt der verwendeten Quellen liegen. Er untersucht, inwiefern die historische Analyse effizient und zielorientiert angewandt und weiter verbessert werden kann.

Neben der Auswertung militärischer Aufzeichnungen ist die Betrachtung historischer Luftbilder und aktueller digitaler Geländemodelle (DGM) geplant. Durch die in der Wissenschaft auch als „Triangulation“ bezeichnete Herangehensweise, drei Quellentypen (Schriftquellen, Luftbilder und digitale Geländemodelle) zueinander in Bezug zu setzen, soll ein möglichst umfangreiches, mehrdimensionales Bild der Kampfhandlungen entstehen. Rons Forschungsprojekt, das von Historikern der Uni Osnabrück und von Mull und Partner betreut wird, verbindet die bisher bereits in der Praxis durchgeführten Vorgehensweisen mit dem neuesten Stand der Wissenschaft. Durch Projekte wie diese ist es möglich, die Rekonstruktion möglicher Kampfmittelbelastungen weiter zu optimieren und noch präziser zu machen.

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