Im hannöverschen Stadtteil List war in den Jahren von 1861 bis 1902 das Betriebsgelände der Chemiefabrik von Eugen de Haën angesiedelt. Dort wurden Erzeugnisse für Photochemie, Pharmazie, Galvanoplastik und Färbereien produziert. Zu den verwendeten Betriebsmitteln zählten neben verschiedenen Chemikalien und Elementen auch radioaktive Materialien (Uran- und Thoriumerze).
Im Rahmen der zahlreichen Untersuchungen durch verschiedene Fachbüros wurde eine Reihe an Standorten lokalisiert, an welchen radiologisch belastete Produktionsabfälle abgelagert wurden.
Je nach abgeleiteter Gefährdung für Schutzgüter „menschliche Gesundheit“ und/oder Grundwasser wurden belastete Bereiche saniert.
Aufgrund von hundertjähriger städtebaulicher Entwicklung im Stadtteil List können von einer Sanierungsmaßnahme nicht alle belasteten Bodenschichten gleichermaßen „erreicht“ werden. Manche Bereiche weisen Überbauung durch mehrstöckige Wohnhäuser oder eine feste Versiegelung auf.
Zur Identifizierung von Bodenbelastungen durch die radioaktive Komponente aus Zerfallsreihen von thorium- und uranhaltigen Verbindungen werden Messungen der Ortsdosisleitung an der Geländeoberfläche durchgeführt. Auf der Homepage der Landeshauptstadt Hannover sind u.a. die Ergebnisse zu den zuletzt durchgeführten vorsorglichen Untersuchungen veröffentlicht: Vorsorgliche radiologische Untersuchungen stadteigener Flächen | Altlastenprogramm | Abfall & Bodenschutz | Umwelt | Leben in der Region Hannover