AUFTRAGGEBER:
Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein
STANDORT:
Deutschland
BAUBEGINN:
2016
BAUENDE:
2017
Im Rahmen der systematischen Erfassung von Bohrschlammgruben wurden in Schleswig-Holstein bis Mai 2016 insgesamt 111 Hinweise auf mögliche Bohrschlammgruben ermittelt. Lediglich ein Teil dieser Flächen war bereits im Zuge der Altlastenbearbeitung überprüft worden. Um den Kenntnisstand bezüglich des Gefährdungspotentials insgesamt zu verbessern, hat das damalige Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) ein Projekt initiiert, um eine Aufnahme und Bewertung des Gefährdungspotentials aller Hinweisflächen sicherzustellen.
Die Mull & und Partner Ingenieurgesellschaft mbH, Hamburg, wurde in diesem Zusammenhang im August 2016 vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) mit der Verifizierung der Nutzungsgeschichte sowie der schutzgutbezogenen Bewertung des Gefährdungspotentials ehemaliger Bohrschlammgruben von zunächst 82 Standorten beauftragt. Diese Fallzahl erhöhte sich während der Projektlaufzeit aufgrund neuer Erkenntnisse auf insgesamt 102.
Es erfolgten Recherchen zur Verifizierung der Lagedaten und der Nutzungsgeschichte der potenziellen Bohr- und Ölschlammgruben. Hierzu wurden Unterlagen bei den betroffenen Landkreisen, Gemeinden und Erdölunternehmen ausgewertet, multitemporale Luftbild- und Kartenauswertungen sowie Ortsbesichtigungen und Zeitzeugenbefragungen durchgeführt. Nach Abschluss der Recherchearbeiten erfolgte für jeden Standort die Erstellung eines standardisierten Kurzberichts, der sich an den Vorgaben des Erfassungsbogens für Altablagerungen orientierte, so dass eine landesweit einheitliche Datenverwaltung in dem K3 Fachmodul Boden- und Altlastenkataster gewährleistet ist. Ergänzt wurde diese Grundlage u m eine kurze Darstellung der Nutzungsgeschichte, Quellenangaben sowie eine schutzgutbezogene Bewertung des Gefährdungspotentials und des Handlungsbedarfs.
Im Ergebnis des Projekts konnte der Kenntnisstand über die Bohrschlammgruben in Schleswig-Holstein erheblich verbessert werden. Für den überwiegenden Teil der Flächen konnte eine Verdachtsentkräftung belegt werden. Es wurden zudem die 18 altlastverdächtigen Flächen selektiert, für die weiterführende Untersuchungen erforderlich sind, um den Gefahrenverdacht zu entkräften oder zu konkretisieren.
Leistungsumfang: Verifizierung der Nutzungsgeschichte von insgesamt 102 ehemaligen Bohrschlammgruben in Schleswig-Holstein mit Durchführung von Aktenrecherchen, Luftbildauswertungen und Zeitzeugenbefragungen; Erstellung von Kurzberichten inkl. Bewertung des Gefährdungspotentials und des weiteren Handlungsbedarfs